San Juan del Sur, ein Streifen Sand, einige Bars und Restaurants. Primärkundschaft: Surfer. Es ist drei Uhr morgens, die Strandparty klingt langsam aus. Etwas abseits sitzen drei Gringos im Dunkeln, zwei Männer, eine Frau. Plötzlich hat letztere eine Klinge am Hals. Die Klinge gehört zu einem Taschenmesser und das wiederum gehört einem 14-jährigen Jungen. Und damit er es wieder von der Kehle des Mädchens wegnimmt, will er: „Monedas!“ Also kramt einer der Männer in der Geldbörse und hält ihm einen Schein hin. „Mas! Y tarjeta también!“ Mehr Geld also, und die Kreditkarte. Die Männer lachen, speisen den Dieb mit einer Hand voll Banknoten ab und torkeln samt ihrer unversehrten Kollegin amüsiert von dannen. Die teure Kamera, sie befand sich sowieso im Hotelzimmer, zum Glück. Obwohl. Vom einzigen Raubüberfall, den ich während all meiner Reisen erlebte, hätte ich eigentlich doch gern ein Bild geschossen. Vielleicht hätte der minderjährige Räuber für ein paar Pesos mehr sogar gelächelt.